Weihnachten in Russland

Während in den meisten Ländern Europas mit Anfang Dezember bereits die Vorweihnachtszeit voll im Gange ist, feiert man das offizielle, kirchliche Weihnachten in Russland erst am 7. Januar.

Alte Weihnachtsbräuche in Russland

Mit der Russischen Revolution 1917 wurde das christliche Fest abgeschafft und bestimmte Bräuche sowie Symbole einfach für das Neujahrsfest übernommen. Weder Tannenbäume noch Väterchen Frost, der mit seiner Gehilfin Schneeflöckchen die Geschenke gebracht hatte, sind heute noch am 24. Dezember zu sehen. Stattdessen müssen die Kinder bis zu Neujahr auf die Gaben und Geschenke warten. Der Tannenbaum wurde kurzerhand zum Neujahrsbaum umfunktioniert und wird erst ab dem 27. Dezember in Schulen, Kindergärten und Haushalten festlich geschmückt.

Am Silvestertag, dem 31. Dezember, kommen die Kleinsten voll auf ihre Kosten. Sie verkleiden sich als Kaninchen, Schneemädchen oder Schneeflocke. Nun wird auch Väterchen Frost, der mit seiner roten Robe und dem weißen Bart dem heiligen Nikolaus sehr ähnlich sieht, mit viel Musik und Freude begrüßt.

Über die Weihnachtsbräuche in Russland - traditionell und modern
Weihnachten in Russland

Neue Weihnachtsbräuche in Russland

Im heutigen Russland sind nur noch wenige weihnachtliche Traditionen geblieben: Da es keinen Heiligen Abend, keinen Weihnachtsmann und diverse Lieder mehr gibt, werden Freunde erst am 6. und 7. Januar zu Hause empfangen. In den letzten Jahren nehmen die Menschen zudem immer häufiger an den langen Weihnachtsgottesdiensten teil. Am 7. Januar begrüßen sich alle mit „ss rashdisstwom chrisstowym“ – was soviel bedeutet wie „Frohe christliche Weihnachten“. An diesen Tagen besuchen Patenkinder ihre Pateneltern, die zumeist entweder Verwandte oder gute Freunde ihrer eigenen Eltern sind. Traditionell geben sie einander kleine Geschenke, wie z.B. Bonbons, Erdnüsse, Äpfel, Orangen oder Plätzchen, obwohl letztere selbst überhaupt nicht mit der Weihnachtszeit assoziiert werden. Am Weihnachtstag gibt es keine Geschenke, aber die Heilige Nacht gilt bei vielen Russen als geeigneter Zeitpunkt für Wahrsagerei. So schauen viele Mädchen bei Kerzenlicht in den Spiegel. Ein uralter Aberglaube besagt nämlich, dass ihnen am Weihnachtsabend der künftige Bräutigam erscheint.
Während Weihnachten für viele Russen noch immer die Fortsetzung von Silvester ist, nutzen andere diese Zeit, um sich von der Arbeit auszuruhen. Viele sitzen vor dem Fernseher und warten bereits gespannt auf das Konzert „Weihnachtstreffen bei Allah Pugatschowa“, welches schon fast eine eigene Tradition darstellt. Allah Pugatschowa ist die berühmteste Schlagersängerin Russlands und lädt zu diesem Konzert andere russische Gruppen, Sänger und Prominente ein. Vielen ist aber auch die Weihnachtsmesse wichtig. Diese wird am 07. Januar um 23:00 Uhr Ortszeit live im Fernsehen übertragen.

Kulinarisches in der russischen Weihnacht

In Russland werden am 6. Januar lange, feierliche Gottesdienste abgehalten – und es wird gefastet. Erst mit dem Aufgehen des ersten Sterns am Abend setzen sich die Familien gemeinsam an den Tisch und genießen ihr Weihnachtsessen in festlicher Atmosphäre. Eine typische Vorspeise ist „Holodez“ (russische Sülze), als Hauptgericht wird in Russland – wie auch bei uns – Gans oder Ente gereicht. Beliebter Nachtisch ist der „Blintchiki sklykvennim wareniem“, ein Hefepfannkuchen mit Moosbeerenkonfitüre.


Quelle: ONLINETEXTE.com

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